❄️ Es wird kalt, und die ersten Schneeflocken fallen. Rückblickend fühlt sich dieses Jahr irgendwie an, als hätte es ewig gedauert. Das ist interessant, denn oft habe ich das Gegenteil im Gefühl – dass die Zeit rast. Doch jetzt fühlt es sich warm und weich an, als hätte ich emotionale Distanz zu den Ereignissen vor einem Jahr gewonnen. Selbst die Erinnerung an diesen Sommer fühlt sich an, als gehöre sie einer kleinen Ewigkeit an. So viel ist passiert, und doch bin ich mir dessen oft gar nicht bewusst, weil das Leben mich ständig weiterzieht.

Es ist faszinierend, wie die Zeit sowohl flüchtig als auch weitreichend erscheinen kann, je nach Perspektive. Mitten im Strom des Lebens scheint die Zeit zu rennen und lässt wenig Raum für Reflexion. Doch im Rückblick dehnen sich die emotionale Distanz und die Schichten der Erfahrungen aus und formen die Zeit neu, sodass sich manche Momente anfühlen, als gehörten sie zu einem anderen Leben.

Vielleicht ist es genau dieses Paradox – vorwärts zu leben, aber rückblickend zu verstehen –, das unser Zeitempfinden prägt. Jede Jahreszeit, jeder Moment wird zu einer Schicht: Sie wird weicher mit der Distanz, bleibt aber ein wesentlicher Teil von dem, was wir sind. Die Wärme, die ich jetzt fühle, könnte aus der Resilienz und dem Wachstum stammen, die ich durch dieses Jahr getragen habe. Und während der Schnee fällt, lädt der Winter mich ein, innezuhalten und zu ehren, was war, während ich mich leise auf das vorbereite, was kommt.

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🦥❄️ Der Winter naht, und es ist Zeit, sich gemütlich einzukleiden. Ich möchte auch meinen Bart wieder ein bisschen länger wachsen lassen. Und ich muss viel essen für den Winterschlaf.

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Like a fish in water, a sloth in bed,
Where the jungle's laws are timelessly wed.
Survival whispers through canopy's shade,
A dance of life in every glade.

I am dreaming.

No clock but hunger, no map but stars,
The wild, a canvas of nature's scars.
Here, instincts reign, and freedom's found,
A world where primal hearts resound.

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🌹 Black Mirror: Talisman

Das Wort „Talisman“ wurde im 17. Jahrhundert aus dem Italienischen „talismano“ entlehnt, das vom arabischen طلسم / ṭillasm stammt und „magisches Bild“ bedeutet. Das arabische Wort lässt sich wiederum auf das mittelgriechische „τέλεσμα (télesma)“ zurückführen, was „Opfergabe, geweihter Gegenstand“ oder im Byzantinischen „magischer Gegenstand“ bedeutet.

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🌉 Wie eine Chakana fungiert eine Blume als Brücke zwischen den Schichten der Welt. Sie verbindet die Natur mit unserer inneren Realität.

🌺 Sie wachsen auf Wiesen und in Vorgärten und laden uns ein, in einen Dialog einzutreten. Egal, ob wir einen Moment innehalten, um die Schönheit um uns herum aufzunehmen, oder ob wir uns mit ihrer Ästhetik beschäftigen, um anderen Freude zu bereiten, ihr Erscheinen ist ein Kompliment, das unsere Gedanken öffnet.

🐝 Sobald unsere Augen auf eine Blume fallen, summen wir das Geschenk, in dieser Welt zu sein.

🧠 Sie sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern fördern auch Achtsamkeit und eine positive Einstellung.

🌸 Die Gattung Cosmos erhielt ihren Namen 1791 und bedeutet übersetzt aus dem Griechischen harmonisch geordnetes Universum. Daher symbolisiert das Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus) auf bezaubernde Weise eine universelle Wahrheit.

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🌀 Meine Reise nach Peru war sehr impulsiv – ich verspürte einen plötzlichen Drang, und nach nur zwei Wochen saß ich im Flugzeug nach Lima. So ersetzte diese moderne Interpretation der Chakana vor sechs Jahren meinen Talisman.

⛰️ Ich kaufte dieses Andenkreuz von einem alten Mann auf einem Hügel in Sacsayhuaman. Meine Intuition führte mich an meinem ersten Tag in Cusco direkt zu diesem geheimnisvollen Ort, an dem einst schätzungsweise 20.000 Menschen an seiner Konstruktion arbeiteten. Ich saß etwa eine halbe Stunde mit dem Mann auf dem Hügel, und er erklärte mir seine Interpretation der Chakana sowie diesen Ort, der wahrscheinlich für militärische und rituelle Zwecke genutzt wurde.

🌐 Die ursprüngliche Chakana existierte etwa 2.000 Jahre vor dem Aufstieg des Inkareiches. Das Dreieck ist eine moderne Variation für Touristen; es symbolisiert jedoch die Dreifaltigkeit des Kondors (obere Welt), Pumas (diese Welt) und der Schlange (Unterwelt) und vielleicht die drei moralischen Prinzipien "lüge nicht", "stehle nicht" und "sei nicht faul". Die vier Ebenen repräsentieren die Himmelsrichtungen, Jahreszeiten und Lebensphasen. Sie hat 12 Kanten, wie die Monate des Jahres. In der Mitte, als vereinigendes Element des Ursprungs, steht die Sonne, eine zentrale Gottheit.

🏔 Die Spuren der Inka waren während meiner gesamten Reise sichtbar. Felszeichnungen, oft mit Tiermotiven, finden sich auf fast jedem Berg. Jeder Berg ist lebendig, und viele sind heilig. Es war eine tief mit der Natur verbundene, neugierige, organisierte und spirituelle Kultur. In Quechua bedeutet "Chakana" grob "als Brücke fungieren". Der alte Mann sagte mir – auch wenn es seine Fantasie war – dass die Inka in Sacsayhuaman hier wiederholt rituelle Zyklen des Kosmos durchliefen, bevor sie sich auf andere Orte wie Machu Picchu begaben. Meine Reise führte mich einige Tage später ebenfalls nach Machu Picchu, und der Anhänger begleitete mich auf diesem aufregenden Abenteuer.

🧭 Einige Monate später erschuf ich "megagroundsloth", und bis heute trage ich diesen Anhänger täglich, denn für mich ist er nicht nur eine kraftvolle Erinnerung, sondern auch ein Symbol für Führung und Begegnung.

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🍂✨ Wenn ich den Ginkgo in seinen herbstlichen Farben betrachte, sehe ich eine Geschichte, die viel weiter zurückreicht als die meisten anderen Pflanzen. Ginkgo biloba ist ein lebendes Fossil, ein Baum, der Millionen von Jahren überdauert hat. Doch er ist mehr als eine Spezies, die in der Zeit eingefroren ist—seine subtilen Anpassungen an neue Umweltbedingungen erinnern mich daran, dass selbst die ältesten Lebenslinien sich verwandeln können, ohne ihre Ursprünge zu verlieren.

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Das herbstliche Abwerfen der Blätter des Ginkgo ist ein schönes Beispiel. Ein Baum, der seine Blätter abwirft, ist ständig im Dialog mit seiner Umgebung, hält inne und spart Energie für das kommende Jahr. Sein Blatt, zart und fächerförmig, wird zur Brücke zwischen uralter Evolution und zeitgenössischer Anpassung. Indem er jedes Blatt loslässt, während die Saison wechselt, scheint es, als hätte der Ginkgo schon lange verstanden, dass wahre Stärke im Loslassen liegt.

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Dieser Gedanke führt mich zu einer tiefen Verbindung mit dem Ginkgo: seine Anpassungsfähigkeit und sein Überleben sind keine bloßen Relikte. Sie sind ein Zeugnis dafür, Vergangenheit und Gegenwart in Einklang zu bringen, zur Kunst, sich an Bedingungen anzupassen, während man sich selbst treu bleibt. Der Ginkgo zeigt, dass Evolution nicht unbedingt bedeutet, unsere Wurzeln zu verlieren, sondern vielmehr kreativ mit dem umzugehen, was war und was sein könnte.

🌳🍂👣💭 Während ich über diesen Baum nachdenke, spüre ich ein Spiegelbild von mir selbst in einer Welt, die ständige Veränderungen verlangt. So wie der Ginkgo gelernt hat, in verschiedenen Klimazonen und Jahreszeiten zu gedeihen, stehe auch ich innerhalb eines Feldes von uralten Einflüssen und modernen Kräften. Der Baum erinnert mich daran, dass mein eigenes Selbst, mit all seinen urtümlichen und zeitgenössischen Elementen, hier einen Platz hat—einen Platz, der nicht nur das Überleben ermöglicht, sondern auch die Möglichkeit des Gedeihens.

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🍂🐝 Ende Oktober auf der Nordhalbkugel gehen die gemeinen Wespen (Vespula vulgaris) in eine Phase des Rückzugs und der Transformation. Die meisten Arbeiterwespen und Drohnen sterben ab, während das Wetter kühler wird, während neu befruchtete Königinnen geschützte Orte finden, um den Winter zu überwintern und sich darauf vorzubereiten, im Frühling eine neue Kolonie zu gründen. In dieser Zeit suchen die wenigen verbleibenden Wespen nach den letzten Nahrungsquellen, bevor die Temperaturen zu niedrig fallen, um aktiv zu bleiben.

🌷🌳🍂☃️ Wenn ich zu dieser Jahreszeit eine Wespe sehe, die an einer toten Spinne knabbert, wird sie zu einem Symbol für die letzten Bemühungen im Zyklus der Natur. Sie selbst ist an die Grenzen ihres Lebenszyklus gebunden, geprägt von den größeren Rhythmen der Jahreszeiten. Sie repräsentiert einen Moment, in dem selbst die kleinsten Wesen, wie wir selbst, unsere Handlungen mit dem Zyklus der Natur in Einklang bringen müssen, indem wir uns an äußere Bedingungen anpassen, die uns alle formen und verbinden.

In dieser Übergangszeit erinnert mich die Wespe daran, dass unsere Verbundenheit mit der Welt ständig im Wandel ist, genau wie wir uns anpassen und unseren Platz innerhalb der Phasen des Lebens finden müssen, immer abhängig von dem größeren Zyklus, der uns trägt.

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✨️🌌 Diesen Talisman habe ich selbst im Jahr 2006 angefertigt, dem Jahr, in dem ich von meinem ADHS erfuhr. Schon vor der Diagnose wusste ich, dass ich anders war. Durch mein großes Interesse an der Natur hatte ich schon früh Parallelen zwischen mir und Tieren bemerkt.

🐯 Das ist nichts Schlechtes — in indigenen Kulturen suchen Menschen oft ihre Stärke und Fähigkeiten durch eine spirituelle Verbindung mit Tieren. Tatsächlich gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass ADHS evolutionäre Wurzeln haben könnte, verbunden mit Eigenschaften, die in Jäger- und Sammlergesellschaften von Vorteil waren.

💀 Die Hypothese der evolutionären Fehlanpassung legt nahe, dass moderne Umweltfaktoren wie ein sesshafter Lebensstil dazu führen, dass bestimmte Individuen nicht mehr optimal angepasst sind, was zu den Schwierigkeiten beitragen könnte, die wir als ADHS erkennen. Obwohl dies noch eine Hypothese ist, glaube ich, dass in der Biologie nichts Sinn ergibt außer im Licht der Evolution.

🤠 Ich hatte schon immer einen starken Drang, die Natur zu erkunden, und es gab für mich nichts Spannenderes als das Entdecken. Dieser innere Antrieb passt gut zu Verhaltensweisen, die in Jäger- und Sammlergesellschaften beobachtet werden, wo dieses Wissen für das Überleben entscheidend ist. Auch Tiere lernen auf ähnliche Weise über ihre Umwelt.

🧬 Ich weiß, dass ich diese Leidenschaft für die Natur von der Seite meiner Mutter geerbt habe, während ich bei meinem Vater eindeutig die Symptome und Verhaltensweisen von ADHS erkenne. Auch mein Großvater mütterlicherseits zeigte einige ADHS-Merkmale.

🛖 Wenn ich bedenke, dass mein engster Freundeskreis hauptsächlich aus Menschen mit ADHS besteht, kann man davon ausgehen, dass wir einen ähnlichen Interaktionsstil haben, der wahrscheinlich auch bei der Partnerwahl eine Rolle spielt.

🧫 Vielleicht bin ich einfach eine einzigartige Kombination verschiedener prähistorischer Eigenschaften, die sich gegenseitig ergänzen.

🌱 Daher ist es verständlich, dass ich eine starke Verbindung zur Natur spüre. Dieser Talisman steht für Wertschöpfung. Der gegabelte Ast symbolisiert die Schöpfung, und der Bernstein dazwischen symbolisiert den Wert. So wie sich der Ast spaltet und eine neue Form annimmt, wurde der Bernstein im Laufe der Zeit aus Harz geformt.

🧠 Wissenschaftliche Artikel und Studien zu diesem Thema findest du jetzt in meinem Broadcast.

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Für jemanden mit ADHS ist es schwierig, öffentlich über das Thema zu sprechen, wenn man sich systematisch benachteiligt fühlt. Doch gerade die Betroffenen können echte Einblicke bieten, während die Medien meist Stereotype und idealisierte Bilder verbreiten. Mir ist aufgefallen, wie populär übermäßig einfache Antworten geworden sind, gepaart mit einer Aggressivität, die keinen Raum für Nuancen lässt. Ich habe erkannt, dass vieles, was auf den ersten Blick hilfreich erscheint, sich als das Gegenteil entpuppt.

Wir sprechen von Schlagworten, die negatives Verhalten auf „böse“ Persönlichkeitsmerkmale reduzieren. Viele Menschen scheinen in einer Welt voller sogenannter Narzissten und Respektlosigkeit zu leben. Doch die meisten Menschen, die als „Narzissten“ bezeichnet werden, sind das gar nicht. Oft ist es die Person, die diese Anschuldigungen erhebt, die selbst zentriertes Denken und begrenztes Verständnis zeigt. Die Leute applaudieren schnell, wenn bestimmte Persönlichkeiten Verhalten mit markigen, klaren Worten vereinfachen. „Menschen ändern sich nicht. Wenn dein Partner dich anlügt, ist das ein Mangel an Respekt!“ – was für eine Aussage. Wenn nur die Welt so einfach wäre.

Wer sich auf eigene Annahmen über die Motive einer anderen Person verlässt, dringt in deren Inneres ein, zeigt aber kein echtes Verständnis – stattdessen erhebt er sich über diese Person und den Konflikt.

Menschen sind nicht dazu da, die persönlichen Erwartungen anderer zu erfüllen; es gibt immer einen größeren Kontext. Kommunikation bedeutet nicht, Menschen in Schubladen zu zwängen. Menschen sind keine Fußbälle, die man in das Tor der eigenen Wahrnehmung schießen kann; sie sind komplexe Wesen, voller Schwächen, Ängste und Fehler. Mir fällt auf, wie wenig nuanciert und hochgradig polarisiert dieses Spektakel ist.

Was ich sagen will, ist dies: Der Drang nach einfachen Antworten und klaren Bösewichten verfehlt das Wesentliche völlig. Menschen, besonders jene mit ADHS oder anderen Herausforderungen, passen nicht in Schwarz-Weiß-Kategorien. Solange wir uns von diesen billigen Vereinfachungen täuschen lassen, verhindern wir echtes Verständnis und vertiefen die Spaltung.

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